Seiteninhalt
Bürgermeister-Kandidaten und die Straßenbahn
Es ist schon hinterhältig, dieses Straßenbahnthema - und das auch noch zur Kommunalwahl - zur wievielten Mal eigentlich?
Dass das Ganze ein Generationenprojekt ist oder dazu geworden ist, liegt doch nicht an Königsbrunn. Und nun sollen die Kandidaten für das Bürgermeisteramt gleichsam das Kaninchen aus dem Hut zaubern, die Patentlösung bieten. Das kann nicht funktionieren. Straßenbahn ja, aber bitte auch den Bus, Straßenbahn ohne Alternative, was nun?
Die Fakten liegen doch schon lange auf dem Tisch, egal ob Fahrzeit, Fahrpreis oder Verwaltungskosten. Wer welchen Anteil zu tragen hat, ist doch ausschlaggebend. Und hier streiten die Stadtwerke Augsburg, der Landkreis und Königsbrunn. Gutachten, die dem Projekt eine überdurchschnittlich hohe Erfolgsquote bescheinigen, sind nicht einsehbar. Die Stadt Augsburg hat offenbar kein Interesse oder versucht die Sache zu torpedieren. Irgendwie kann man schon ein System vermuten.
Natürlich wird Königsbrunn dabei auch zur Kasse gebeten, aber hier schon Aussagen zur Höhe zu machen, ist unmöglich.
Die Freien Wähler haben ihren Standpunkt bereits bei der Wahl 2008, dann bei der KÖMA 2011 und letztlich in einem Antrag Anfang Dezember 2013 deutlich gemacht: Wir stehen zur Straßenbahn, wenn sie bezahlbar ist. Wir fordern: alle Fakten auf den Tisch und einen Bürgerentscheid darüber. Jährliche Verwaltungskosten von ca. 1,5 Mio. Euro als Stadtanteil sind nicht machbar. Das treibt Königsbrunn auf Dauer in den Ruin.
Kurzfristig, also bis zu einer Realisierung der Straßenbahn, müssen der ÖPNV verstärkt und die Linien nach Augsburg, Mering, aber auch nach Bobingen zum Bahnhof und zur Wertachklinik intensiviert werden. Wir fordern auch den Aufbau innerstädtischer Linien als Zubringer zum Zentralen Omnibusbahnhof, unter Umständen in Form eigener Verkehrsbetriebe.
Als Alternative zur Straßenbahn haben die Freien Wähler schon lange den Einsatz gasbetriebener Busse auf der dann geteerten Trasse im Fokus. Das wäre auch eine gute Ergänzung zum Radnetz. Wir freuen uns, dass der CSU-Kandidat hier unsere Ideen übernommen hat.